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Gesundheit

 

Ernährung

Ishnaan

Ishnaan - morgendliches, kaltes Abduschen

Viele Kulturen wissen um die gesundheitsfördernde Wirkung von kaltem Wasser. Bei uns ist zum Beispiel das „Wassertreten“ nach Dr. Kneip bzw. die sogenannten „kneipschen Güsse“ für ihre gesundheitsfördernde Wirkung sehr bekannt. Auch der Yogi kennt die Vorteile von kaltem Wasser auf unseren Körper. Er nutzt sie beim morgendlichen kalten Abduschen – dem Ishnaan.

 

Ishnaan ist nicht einfach nur Duschen mit kalten Wasser. Ishnaan ist der respektvolle und würdevolle Umgang mit unserem Körper und die Kraft, die entsteht, wenn wir uns mit vollem Bewusstsein dem Schock der niedrigen Temperatur aussetzen.“
(aus einem Artikel von Sangeet Gill, gefunden auf www.yoga-infos.de)

 

Wer morgens müde aus dem Bett steigt, wird die Wirkung von kaltem Wasser direkt spüren. Eine kalte Dusche belebt, erfrischt und weckt die Lebensgeister. Warum? Weil unser Herz-Kreislaufsystem durch das kalte Wasser quasi „erschreckt“ und aktiviert wird. Der Körper versucht die plötzliche Kälte von außen in einer ersten Reaktion dadurch zu bekämpfen, dass er die Blutgefäße weitet und so das wärmere Blut von innen in die Außenbereich der Haut spült. Das belebt und kräftigt die Gefäße, steigert die Durchblutung und aktiviert zudem unser Drüsensystem. Alle Organe werden durch dieses „Umpumpen“ von Blut von Innen nach Außen und zurück durchgespült. Der äußeren Dusche folgt also quasi eine innere. Dieser besondere Effekt des morgendlichen kalten Abduschens ist viel effektiver für den Körper als manches stundenlanges Yoga-Üben. Je kälter das Wasser, desto intensiver die Wirkung. Es darf ruhig etwas auf der Haut „beißen“. Den Erfolg eines Ishnaan-Bades erkennen wir u.a. auch an einer leichten Rötung der Haut.

 

Hierbei ist jedoch einiges zu beachten. Wir wollen unseren Körper zwar fordern, aber eben nicht überfordern. Zuviel ist oft genauso schädlich. Wir kennen das als eine der Baderegeln, die uns davor warnt z.B. überhitzt im Sommer kopfüber in einen kalten See zu springen. Der zu große Kälteschock kann unser Herzkreislaufsystem überlasten. Beim Ishnaan beginnen wir deshalb langsam und arbeiten uns von den Gliedmaßen langsam zur Mitte hin. Wir beginnen an Füßen und Beinen, gefolgt von Händen und Armen. Anschließend wir der Oberkörper und ggf. das Gesicht mit Wasser besprengt. Wegen negativer Auswirkungen auf den körpereigenen Kalzium-Magnesium-Haushalt, vermeiden wir dabei das Abduschen der Oberschenkel und der Genitalien ebenso wie den Kopf (das Gesicht ist OK).

 

Bei Schwangerschaft, Fieber, rheumatischen oder Herzkreislauferkrankungen wird vom kalten Abduschen abgeraten. Auch bei Bluthochdruck ist zur Vorsicht geraten.

 

Wer möchte, kann sich vor der kalten Dusche zunächst trocken abbürsten. Die Borsten der Bürste reiben alte Hautschuppen und andere Anhaftungen ab. Ferner massieren sie Haut und Körper und fördern bereits vorab die Durchblutung. Auch das Lymphsystem wird angeregt. Anschließend kannst Du dich mit einem natürlichen Öl (z.B. natives Mandelöl oder einfach Speiseöl) einreiben. Das Öl dringt in die Poren und zieht Gifte und Schlacken heraus. Ferner hat es eine leicht schützende Wirkung für die Haut, so dass die Kälte des Wassers nicht ganz so intensiv empfunden wird.

 

Nach dem Ishnaan trocknen wir uns gründlich mit einem Handtuch ab und ziehen uns warm an, damit der Körper nicht zu viel Wärme verliert. Wir fühlen uns frisch für den Tag.

 

Eine kalte Dusche am Morgen belebt aber nicht nur unseren Körper, sondern stärkt auch den Geist. Wer bereits am Morgen die erste Herausforderung schafft und den "inneren Schweinehund" besiegt, der kann sich gestärkt den Herausforderungen des Tages widmen. Ich selbst merke oft, dass ich mich nach einem morgendlichen Ishnaan nicht nur körperlich erfrischt, sondern auch geistig fit und emotional zufriedener fühle. Probiere es einfach mal aus...

 

Wenn Du mehr über das Ishnaa-Ritual erfahren möchtest, empfehle ich die Lektüre des Buches „Ishnaan – Ein kleines Geheimnis zur Veränderung Ihres Lebens“ von Richard Sant Subagh Singh, erschienen im Verlag artis Terra.

 

Zusammengefasst bewirkt Ishnaa u.a. folgendes:

-          es reinigt die Haut

-          es fördert die Durchblutung und spült die Organe

-          es aktiviert das Drüsen- und Immunsystem

-          es hält die Blutzusammensetzung jung und gesund

-          es regt die Selbstheilungskräfte an

 

Der Yogi kennt zudem folgende Wirkungen des Ishnaan:

-        Kaltes Wasser auf die Unterlippe klärt den Geist.

-        Kaltes Wasser zwischen Augenbrauen und Oberlippe energetisiert.

-        Kaltes Wasser auf die Oberarme ist gut für den Magen.

-        Kaltes Wasser auf die Unterarme stimuliert den Darm.

-        Kaltes Wasser unterhalb der Handgelenke aktiviert das Herz.

-        Kaltes Wasser auf die Handgelenke aktiviert die Leber.

-        Kaltes Wasser auf die Fingerspitzen stimuliert das Gehirn.

-        Kaltes Wasser vom Nacken aus den Körper herunterlaufen lassen weckt alle Körperzellen auf.

-        Kaltes Wasser auf die Brust, das dann die Körpervorderseite hinunter läuft, verjüngt die Chemie
         deines Blutes.

-        Kaltes Wasser auf die Füße aktiviert den ganzen Körper. Es wird dabei empfohlen, einen Fuß jeweils
         mit dem anderen Fuß zu massieren - nicht mit den Händen.

 

Fortgeschrittene können auch mehrere kalte Duschgänge wiederholen und sich dazwischen immer wieder aufwärmen durch Trockenreiben und Bewegung wie z.B. Gymnastik. Aber auch hierbei gilt langsam anfangen und den Körper erst nach und nach gewöhnen. Vielleicht beginnst Du am Anfang zunächst nur mit kaltem Abduschen der Arme und Beine, fügst später das Gesicht hinzu und lässt erst nach einer Eingewöhnung von einigen Tagen auch kaltes Wasser über den Rumpf laufen.

Wenn Du die Chance hast ein Ishnaan im Freien zu machen, dann tu das. Eine kalte Dusche in einem Bach oder See am frühen Morgen ist noch viel energiereicher. Nimmt Dir eine Gießkanne oder eine Schöpfschüssel mit und gieße das kalte Wasser daraus über den Körper. Eine handelsübliche Gartendusche, an einen Gartenschlauch angeschlossen, funktioniert übrigens auch hervorragend. Ich selbst nutze in den Sommermonaten das Planschbecken unserer Töchter (naja, ist fast ein kleiner, aufblasbarer Pool). Morgens im Garten den Sonnenaufgang zu begrüßen und dabei Ishnaan zu machen ist einfach herrlich!

 

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